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Enddarm / Proktologie

Schätzungen zufolge wird etwa jeder zweite Mensch im Verlauf seines Lebens mit Beschwerden im Bereich des Enddarms konfrontiert. Erkrankungen am After können die Lebensqualität massiv einschränken. Daher ist ein große Behandlungsfeld der Chirurgischen Klinik im HEH die Therapie proktologischer Erkrankungen. Beschwerden in der Afterregion sind meist nicht eindeutig einem Krankheitsbild zuzuordnen, so dass wir die Therapie nach einer ausführlichen Diagnostik und unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Beschwerden gemeinsam mit Ihnen besprechen und das Vorgehen planen. Operationen im Bereich des Enddarms führen wir meist ambulant durch.

Wir behandeln:

Hämorrhoiden

Hämorrhoidalgewebe entwickelt sich  bei jedem Menschen. Man spricht auch von hämorrhoidalen Schwellkörpern. Diese natürlichen Schwellkörper bilden unter der Schleimhaut des unteren Enddarms ein dichtes Gewebepolster bestehend aus Blutgefäßen, Bindegewebe und Muskelfasern. Sie sind neben dem Schließmuskel für den Feinverschluss des Enddarms (Feinkontinenz) verantwortlich.
Erst wenn sich diese Gefäßpolster vergrößern und Beschwerden hervorrufen, sprechen wir vom sogenannten Hämorrhoidalleiden als einem Krankheitsbild.
Ist bei einem fortgeschrittenen Hämorrhoidalleiden eine Operation notwendig, gibt es mit der Stapler-Hämorrhoidopexie eine innovative, schmerzarme Alternative zu den herkömmlichen OP-Verfahren.

Diese Operationstechnik beseitigt in einem einzigen Arbeitsgang den Vorfall, verringert die Blutzufuhr zu den Hämorrhoiden und fixiert das Hämorrhoidalpolster an seinen Ursprungsort. Dabei wird teilweise auch Hämorrhoidengewebe entfernt. Die Vorteile dieser Technik sind, dass das Gewebe an der inneren Schleimhaut fixiert wird, die keine Schmerznerven enthält und auch keine äußeren, offenen Wunden entstehen. Sind die Hämorrhoiden bereits dauerhaft aus dem Analkanal herausgetreten (Stadium 4), außen angewachsen und können nicht mehr zurückgeschoben werden, ist diese Methode leider nicht immer möglich. Es werden altbewährte Standardoperationsverfahren eingesetzt, die zu offenen, äußeren Wunden und einem durchschnittlich längerem Klinikaufenthalt als bei der Stapler-Methode führen. Lassen Sie sich daher rechtzeitig bei den ersten Anzeichen untersuchen, um in einem frühen Stadium die Möglichkeiten der Stapler-Methode nutzen zu können.

Fissuren

Längsgerichtete Einrisse der oberflächlichen Schleimhaut im Analkanal werden Analfissur oder Afterriss genannt. Ist die Analfissur einmal chronisch geworden, ist eine Operation notwendig, da konservative Therapien allenfalls vorübergehende Erleichterung bringen. Eine Operation bringt jedoch nur dauerhaften Erfolg, wenn durch richtige Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme eine geschmeidige Stuhlsäule erzielt wird.
In unserer Klinik führen wir die Methode der Ausschneidung durch.
Dabei werden entzündlichen Fissuren mit sämtlichen zusammenhängenden Befunden wie z.B. der Vorpostenfalte entfernt. Damit Wundsekret abfließen kann, wird die Wunde nicht zugenäht.

Fisteln

Eine Analfistel ist ein entzündlicher Verbindungsgang am After. Sie geht oftmals von einer abgekapselten Entzündungshöhle (Abszess) aus und kann an der Haut, im Darm oder an anderer Stelle enden. Es kann zum Austritt von Eiter und zu Schmerzen kommen. Die Behandlung besteht meist darin, die Entzündungsgänge zu spalten oder herauszuschneiden. Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen, der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr.
Bei einer Analfistel ist eine Operation notwendig, damit die Beschwerden gelindert werden und die weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
In Narkose wird zu Beginn des Eingriffs eine erneute genaue proktologische Untersuchung vorgenommen und die operative Versorgung entsprechend des jeweiligen Fistelverlaufs durchgeführt.
Es gibt eine große Bandbreite operativer Verfahren, damit wir für jeden einzelnen Patienten gemäß seinem individuellen Krankheitsbild die optimale und schonendste Methode einsetzen können.  

Enddarmvorfall / Prolaps

Ein Darmvorfall (Prolaps) ist eine ausgeprägte Einstülpung des unteren Darmabschnittes. Dieser befindet sich kurz vor dem Schließmuskel. Stülpt sich der Darm über den Schließmuskel, dann tritt er hervor.
Ein Darmvorfall bildet sich niemals von allein zurück. Daher warten Sie bitte nicht, bis er immer größer wird und die Beschwerden zunehmen. Eine frühzeitige Behandlung des Darmvorfalls verbessert die Behandlungsergebnisse deutlich.
Grundsätzlich ist das Ziel einer chirurgischen Behandlung, den Vorfall zu beheben.
Prinzipiell lassen sich die chirurgischen Verfahren in zwei Gruppen unterteilen:

  1. Entfernung des vorgefallenen überschüssigen Darmgewebes
  2. Befestigung des umliegenden Bindegewebes des Enddarms (Pexie)

Beide Methoden können kombiniert werden. Die Eingriffe lassen sich entweder vom After oder der Bauchhöhle aus durchführen. Den für Sie geeigneten Eingriff bestimmen wir nach einer ausführlichen Information über die jeweiligen Verfahren, die wir in unserer Klinik durchführen, gemeinsam mit Ihnen.

Letztes Aktualisierungsdatum: 4.5.2017


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