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Chirurgische Therapie des krankhaften Übergewichts

3-5 % der Bevölkerung leiden an krankhaftem Übergewicht mit einem BMI über 35kg/m². Diäten, Lebensumstellungen und Bewegungsprogramme führen oft nicht zu dem gewünschten Erfolg oder senken das Übergewicht nur für einen begrenzten Zeitraum, so dass es zum Jojo-Effekt kommt. Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Herz- und Kreislaufschwäche, Gelenk- und Wirbelsäulenverschleiß und Krebs stellen eine zusätzliche Belastung dar, vermindern die Lebenserwartung und schränken die Lebensqualität erheblich ein. Der seelische Schmerz ist dabei häufig sehr belastend – der*die Betroffene schämt sich für seinen Körper und seine vermeintliche Schwäche. Damit beginnt ein Kreislauf aus sinkendem Selbstwertgefühl, sozialer, beruflicher und partnerschaftlicher Isolation sowie steigender Depression.
Mit Magenverkleinerungsoperationen in minimalinvasiver Schlüssellochtechnik  kann man den Betroffenen wirkungsvoll helfen und einen großen Teil Lebensqualität wieder zurückgeben. 

Vorgestellt: Unser Adipositaszentrum im HEH

PD Dr. med. habil. Hinrich Köhler erklärt, welche Voraussetzungen für eine Magenverkleinerungsoperation erfüllt sein müssen und warum unser Adipositaszentrum die richtige Adresse für solche Eingriffe ist.
zum Video

Da Vinci: Robotisch assistierte Magenbypass-Operation

In unserem Adipositaszentrum werden folgende Eingriffe durchgeführt:

Magenbypass - klassisch nach Roux-Y

Der Magenbypass wird seit 50 Jahren weltweit angewendet und ist die häufigste Adipositas-OP mit der größten Erfahrung. Da nichts entfernt wird, ist eine Rückumwandlung möglich.
Beim Magenbypass wird eine kleine Magentasche gebildet, die direkt mit dem mittleren Teil des Dünndarms verbunden wird. Der größte Teil des Magens und der erste Teil des Dünndarms werden umgangen – nicht entfernt!
Die Verkleinerung des Magenvolumens  führt zu einer geringeren Essmenge, die Umgehung des obereren Dünndarmabschnittes reduziert die Aufnahme der Nahrung aus dem Darm. Vor allem fetthaltige Nahrung wird vermindert aufgenommen. Es kann aber zu unangenehmen Empfindungen kommen, wenn zu viel zuckerhaltige Nahrung aufgenommen wird.
Der Magenbypass reduziert das Hungergefühl deutlich, der stärkste Gewichtsverlust erfolgt im ersten Jahr. Danach gilt es, durch Umstellung der Lebensführung das Erreichte zu halten und eine erneute Gewichtszunahme zu vermeiden. Durchschnittlich stellt sich in den ersten zwei Jahren ein Gewichtsverlust von 70% des Übergewichts ein.
Besonders beeindruckend ist der Behandlungserfolg bei insulinpflichtigen Diabetikern Typ II. Hier kommt es nicht nur zu einer Gewichtsabnahme, sondern auch zu einer sehr schnellen vollständigen Rückbildung des Diabetes. Direkt nach der OP ist in den meisten Fällen schon kein Insulin mehr erforderlich.

Schlauchmagen - Sleeve Gastrectomie oder Sleeve Resection

Bei dieser Operation wird ein Großteil des Magens entfernt, so dass ein 2-3 cm dicker Schlauch verbleibt. Dadurch wird das Fassungsvolumen des Magens deutlich reduziert und auch das Hungergefühl sinkt drastisch. Die Gewichtsabnahme ist fast genauso stark wie beim Magenbypass. Allerdings kann sich der Schlauch mit den Jahren bei einigen Operierten wieder etwas ausdehnen.
Diese Operation kann auch im Rahmen einer sogenannten 2-Stufen-Therapie erfolgen. Bei besonders schweren Patienten*Patientinnen wird in einer ersten Operation die etwas einfachere Schlauchmagenbildung durchgeführt. Ein Jahr später, nach erfolgtem deutlichem Gewichtsverlust, ist es leichter, den Darm spannungsfrei für einen Magenbypass zum Magen zu führen. Ein weiterer Grund für einen Schlauchmagen können Verwachsungen durch Voroperationen am Bauch sein, die den Dünndarm nicht freigeben.

Letztes Aktualisierungsdatum: 4.5.2017


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