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Handchirurgie

Die Hand ist unser feinstes Werkzeug. Sie dient zudem der Kommunikation und spielt eine große Rolle in der Wahrnehmung unserer Umwelt. Die hochspezialisierte feinmotorische und sensorische Funktion der Hand erfüllt zahllose Anforderungen bei der eigenen Versorgung sowie der vielschichtigen Bewältigung von Alltag und Beruf. Kraft und Präzision sind regelhafte Anforderungen an unsere Hände.

Veränderungen wie sich einstellende Erkrankungen spüren wir frühzeitig und oft in Form von Funktionseinschränkungen oder Schmerzen. Dann wird schnell offensichtlich, wie wertvoll eine uneingeschränkte Funktion und Beschwerdefreiheit der Hände ist.

Durch eine Verletzung oder einen Unfall kann es in kürzester Zeit zu erheblichen Einschränkungen der Handfunktion kommen, von denen man sich nur langsam und unter Umständen nicht vollständig erholt. Das Ausmaß der Verletzung kann von einfachen Hautwunden und Verstauchungen über tiefere Schnittwunden mit Beteiligung von Nerven, Arterien, Sehnen und Knochenbrüchen oder Gelenkverletzungen bis hin zu Amputationen reichen. Entscheidend ist eine zeitnahe Versorgung in Kenntnis der komplexen Anatomie auf engem Raum, die Berücksichtigung von Ansprüchen an die wiederherzustellende Funktion und Stabilität sowie dezidierte Kenntnis über die angemessene Weiterbehandlung und Nachsorge, welche fast immer einen großen Anteil am Erfolg einer Behandlung hat.

Aufgabe der Handchirurgie ist bei Weitem nicht nur die Operation an sich, sondern auch das vernünftige Abwägen der Erfordernis, des Ausmaßes und der Technik eines operativen Eingriffes, die umfassende Aufklärung zum Zwecke gemeinsamer Entscheidungen mit dem Patienten auf Augenhöhe und die Begleitung bis in die rehabilitative Phase. 

Morbus Dupuytren

Es handelt sich hierbei um eine ursächlich noch nicht geklärte Erkrankung der Hohlhand und der Finger, die in ähnlicher Form seltener auch an der Fußsohle auftreten kann und bei der sich die stabilisierenden Fasern der Hohlhand und/oder der beugeseitigen Finger verdicken, verkürzen und zu Strängen oder Knoten umbilden. Hierdurch können je nach Stadium der Erkrankung die Finger immer weiter in die Krümmung gezogen werden bis hin zu erheblichen Fehlstellungen und Funktionsverlust der Hand. Sie wird in Stadien eingeteilt, abhängig von den Winkeln der Verkrümmung über den Finger- oder Grundgelenken. Zusätzliche Beschwerden müssen darüber hinaus nicht bestehen. Eine Operation sollte ab Stadium 2, also bei leichter bis mäßiger Verkrümmung, erfolgen, damit sie technisch noch gut durchführbar ist. Aber auch zu früh sollte dieser Eingriff nicht durchgeführt werden, da die Häufigkeit von erforderlichen Folgeoperationen sonst möglicherweise steigt. Auch kann durch Manipulation eine Erkrankung erst ausgelöst werden. Die Operationstechnik besteht in der möglichst vollständigen Entfernung der derben Stränge unter der Haut unter Schonung der unmittelbar benachbarten funktionellen Strukturen wie Nerven, Arterien und Sehnen. Die Nachbehandlung mit frühzeitiger Physiotherapie, Narbenpflege und ggf. Schienenbehandlung spielt eine wesentliche Rolle, da die Narbenbildung den Finger wieder in die Krümmung ziehen kann. Kritisch zu diskutieren sind Alternativen zur Operation wie Nadelfasziotomie, Enzyminjektion und Bestrahlung.

Karpaltunnelsyndrom

Hierbei handelt es sich um ein Nervenkompressionssyndrom bei anatomisch vorbestehenden engen Verhältnissen in einem Kanal, der von der knöchernen Handwurzel und dem beugeseitigen Halteband der Handwurzel gebildet wird. In diesem Kanal verlaufen die Beugesehnen der Finger und des Daumens und der Nervus Medianus (Mittelnerv). Unter normalen und gesunden Bedingungen gleiten die Beugesehnen frei in diesem Kanal und beeinträchtigen den Platz des Nerven nicht. Wenn die Sehnenscheiden der Beugesehnen aus verschiedener Ursache anschwellen (Überlastung, entzündliche Erkrankungen), kann der Nerv schnell unter Druck geraten, was sich frühzeitig durch Kribbeln und/oder Taubheit des Daumens, Zeige- und Mittelfingers als auch in der daumenwärtigen Seite des Ringfingers äußert. Diese Beschwerden, oft begleitet von Schmerzen von Hand und Handgelenk, treten vermehrt nachts auf, ein Hochhalten oder Schütteln der Hand bringt dann oft vorübergehend Besserung. Im fortgeschrittenen Stadium können die Beschwerden dauerhaft bestehen und Bewegungseinschränkungen der Finger hinzukommen, weil auch die Beugesehnen unter Druck geraten. Zur Sicherung der Diagnose führt der*die niedergelassene Neurologe*Neurologin eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit durch, hierdurch kann die Engstelle sicher lokalisiert werden. Bei leichten Ausprägungsformen kann zunächst ein konservativer Therapieversuch unternommen werden mit vorübergehender Schienenruhigstellung z. B. über Nacht, gelegentlich auch tagsüber, möglicherweise ergänzt durch entzündungshemmende Schmerztherapie und Kühlung . Bei mittel- bis höhergradigem Erkrankungsausmaß und/oder nach Ausschöpfen der konservativen Therapie ist eine Operation erforderlich. Diese wird in aller Regel ambulant in lokaler Betäubung durchgeführt. Blutverdünnende oder andere Medikamente müssen dafür in der Regel nicht pausiert werden. Die operative Therapie besteht in der Spaltung des beugeseitigen Handgelenksbandes, wodurch der Karpaltunnel eröffnet und unmittelbar entlastet wird. Oft bessern sich im Anschluss die Beschwerden schnell. Fadenzug ist nach 12 Tagen empfohlen, erster Verbandswechsel am Tag nach der Operation, z.B. beim*bei der Hausarzt*Hausärztin oder beim Zuweisenden. Belastungsaufbau bei regelhafter Wundheilung beginnt ab nach zwei Wochen.

Seltene Engpasssyndrome des Medianusnerven sind das Kiloh-Nevin-Syndrom sowie das Pronator-Syndrom.

Schnappfinger/Schnappdaumen (Ringbandstenose)

Bei diesem Phänomen ist der Gleitkanal unter den Halteschlaufen der Beugesehnen, welche die Sehne dicht am Knochen entlang führen, zu eng. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen liegt hier anatomisch bedingt bereits eine Engstelle vor, zum anderen kann durch Überbelastung oder aus anderer Krankheitsursache eine Verdickung des Sehnengleitgewebes oder der Sehne selbst durch Knotenbildung vorliegen, welche den Kanal - relativ gesehen - zu eng werden lässt und das Gleiten der Sehne unter dieser Halteschlaufe erschwert oder sogar unmöglich macht. Fast ausschließlich ist hiervon nur die erste Halteschlaufe (A1-Ringband) betroffen, welche für die Funktion der Beugesehne nachrangig ist. Daher liegt die operative Therapie dieser Erkrankung in der Durchtrennung der ersten Halteschlaufe. Finden sich hier Auffälligkeiten an der Sehne, welche mitursächlich für die Engstelle sind, kann hier auch eine Glättung in diesem Bereich der Sehne vorgenommen werden. Möglicherweise zeigen sich auch Hinweise für eine zugrundeliegende, z. B. rheumatologische Erkrankung. Hier kann dann eine Probe zur Untersuchung eingeschickt werden. Die Operation erfolgt ambulant in lokaler Betäubung. Blutverdünnende Medikamente müssen für den Eingriff in aller Regel nicht pausiert werden. Fadenzug ist nach 12 Tagen empfohlen, erster Verbandswechsel am Tag nach der Operation, z.B. beim*bei der Hausarzt*Hausärztin oder beim Zuweisenden. Belastungsaufbau bei regelhafter Wundheilung beginnt  nach zwei Wochen. Die aktive Bewegung des Fingers erfolgt noch am OP-Tag.

Daumensattelgelenksarthrose (Rhizarthrose)

Die Diagnosestellung dieser Erkrankung ergibt sich durch die typischen Beschwerden an der Basis des Daumenstrahls in etwa auf Höhe des Handgelenks mit schmerzbedingter Kraftminderung und im späten Stadium auch Fehlstellungen des Daumens. Aufgrund des hohen Freiheitsgrades dieses Gelenkes ist das Daumensattelgelenk oft als eines der ersten Gelenke der Hand von verschleißbedingten Veränderungen betroffen. Die Diagnosestellung erfolgt durch die Anfertigung standardisierter Röntgenbilder vom Handgelenk in zwei Ebenen und einer Zielaufnahme des Daumensattelgelenks nach Nakayama. Zwischen dem ersten Mittelhandknochen und dem großen Vieleckbein der Handwurzel zeigt sich dann hier eine Verschmälerung oder Aufhebung des Gelenkspalts als typisches Arthrosezeichen. Stehen die im Röntgen erhobenen Befunde und die Beschwerden im Einklang, ergibt sich hieraus möglicherweise eine OP-Empfehlung, wenn konservative Maßnahmen wie vorübergehende Schienenruhigstellung sowie lokale (Kühlung/Wärme/Salben) und die Anwendung entzündungshemmender Medikamante ausgeschöpft sind. Die Operation besteht darin, das große Vieleckbein zu entfernen. Gegebenenfalls sind ergänzende stabilisierende Maßnahmen wie eine anschließende Aufhängung des ersten Mittelhandknochens erforderlich. Die Operation wird unter stationären Bedingungen und in Narkose oder Armbetäubung (Plexusanästhesie) durchgeführt. Im Anschluss an die Operation wird für drei Wochen eine Schiene getragen. Erst dann kann der schrittweise Belastungsaufbau erfolgen. Fadenzug erfolgt nach 12 Tagen. Das Pausieren blutverdünnender Medikamente ist in der Regel für den Eingriff nicht erforderlich, wird aber individuell besprochen.

Tendovaginitis de Quervain (Sehnenscheidenenge des 1. Strecksehnenfachs am Handgelenk)

Aufgrund der anatomischen Enge ist das daumenseitige Handgelenk eine der häufigsten Lokalisationen für eine Sehnenscheidenentzündung. Bereits junge Menschen haben hier häufig Beschwerden, die teils zu langen Ausfallzeiten im Beruf führen. Besonders Patienten*Patientnnen, die im Berufsalltag viel am Computer arbeiten bzw. sich immer wiederholende Tätigkeiten durchführen, sind von dieser Erkrankung betroffen. Die konservative Therapie steht hier eindeutig im Vordergrund. Sollte aber über längere Zeit die Problematik immer wieder auftreten und eine relevante Beeinträchtigung in Alltag und Beruf mit entsprechendem Leidensdruck bestehen, bietet sich die operative Therapie an. Da die Ursache in einer anatomischen Enge, begünstigt durch entzündliche Veränderungen des Sehnengleitgewebes, liegt, besteht die Therapie in der Spaltung des Daches des Kanals. In diesem Kanal verlaufen zwei Sehnen des Daumens, welche hierdurch wieder frei gleiten können, die Reibung durch die Enge des Kanals wird reduziert oder aufgehoben. Sollten sich während der Operation auffällige entzündliche Veränderungen der Sehnen oder ihres Gleitgewebes zeigen, die auch auf eine rheumatologische Grunderkrankung hinweisen können, kann eine Probe zur Diagnosesicherung entnommen werden. Die Nachbehandlung besteht in diesem Fall in einer frühzeitig aktiven Bewegung ohne Belastung. Der Eingriff kann ambulant in lokaler Betäubung durchgeführt werden. Eine Schienenruhigstellung ist nicht vorgesehen. Blutverdünnende Medikamente müssen für den Eingriff in der Regel nicht pausiert werden. Fadenzug erfolgt nach 12 Tagen und der erste Verbandswechsel am Folgetag beim niedergelassenen Kollegen.

Sulcus Nervus Ulnaris Syndrom

Hierbei handelt es sich um ein Nervenkompressionssyndrom am Ellenbogen, wobei der Nerv in seinem kurzstreckigen Verlauf durch bindegewebige Septen und knöcherne Begrenzung seines Kanals im Ellenbogenbereich eingeengt werden kann. Aufgrund der Lage in unmittelbarer Nachbarschaft eines Gelenks ist hier sein freies Gleiten und die hohe Mobilität besonders wichtig. Eine Einengung kann aber auch Folge von direkten oder indirekten Verletzungen des Nerven in seinem Verlauf oder von knöchernen Verletzungen des Ellenbogens sein. Die Einengung dieses Nerven äußert sich durch Kribbeln und Taubheit in seinem sensiblen Versorgungsgebiet am Kleinfinger, kleinfingerwärtigem Ringfinger und der Handkante. Im fortgeschrittenen Stadium kann es auch zur Kraftminderung der gesamten Hand und zu Fehlstellungen durch Funktionsverlust bestimmter Muskeln kommen. Ein konservativer Therapieversuch mit Schienenruhigstellung kann bei Spontanerkrankung erfolgen, jedoch sollte bei Bestätigung der Diagnose durch die Nervenleitgeschwindigkeitsmessung durch den niedergelassenen Neurologen bei entsprechender Befundausprägung nicht zu lange abgewartet werden. Auch sollte mindestens eine Röntgenbildgebung des Ellenbogens in zwei Ebenen erfolgen. Die Operation besteht darin, den Nerven ausgehend vom Ellenbogenbereich in beide Richtungen langstreckig von einengenden Strukturen zu befreien. Sollte der Nerv zudem die Tendenz haben, beim Beugen im Ellenbogen nach vorn aus seinem Kanal herauszurutschen (zu luxieren), kann eine Vorverlagerung des Nerven erforderlich sein. Der gleiche Nerv kann in seltenen Fällen auch an einer weiteren Stelle in etwa auf Höhe des Handgelenkes (Loge de Guyon) eingeengt sein. Sollte sich bei den Untersuchungen hier ein entsprechender Verdacht ergeben, muss dies durch den Neurologen ebenfalls ausgemessen und bestätigt werden. Der Eingriff kann ambulant in Vollnarkose oder regionaler Plexusanästhesie (Armbetäubung) erfolgen. Gegebenenfalls empfiehlt sich das kurzzeitige Pausieren blutverdünnender Medikamente. Der Belastungsaufbau nach der Operation kann nach dem Fadenzug am 12. Tag beginnen, der erste Verbandswechsel erfolgt am Folgetag der OP durch den*die niedergelassene*n Kollegen*Kollegin.

Engpasssyndrome des Radialisnerven

Der Radialisnerv ist selten von Engpassyndromen betroffen. Zu nennen sind hier das Supinatortunnelsyndrom (Nervus interosseus posterior-Syndrom), ein Engpasssyndrom des Muskelastes des Radialisnerven. Typische Symptome sind Schmerzen im körpernahen streckseitigen Unterarm bis zum Handgelenk reichend, ggf. mit Schwächung der Finger- und Daumenstreckung und des Handgelenkes bei normalem Gefühl der Hand.

Beim Wartenberg-Syndrom handelt es sich um eine Irritation des sensiblen Radialisastes körperfern mit Gefühlsstörung vor allem im streckseitigen Daumen und Zeigefinger und Schmerzen am streckseitigen Handgelenk.

 

Tennisellenbogen/Golferellenbogen

Beide Schmerzsyndrome resultieren aus der Spannung in Muskelursprüngen am Knochen, in dem Fall am inneren und äußeren Ellenbogen. Den Schmerz selbst verursachen oft kleinste über- oder fehlbelastungsbedingte Verletzungen im sehnigen Ursprungsbereich der Streck- und Beugemuskulatur. Bei einem chronischen Verlauf spielt auch die Entstehung entzündlich überschießenden Gewebes eine Rolle. Auch An- oder Abrisse des Sehnenursprungs sind in späten Stadien denkbar. Ziel der Behandlung ist es, durch konservative Therapie wie lokale und systemische entzündungshemmende Maßnahmen, ausgewogene Be- und Entlastung, kurzzeitiges Tragen einer Epikondylitisspange, vor allem aber durch konkrete Dehnübungen die Entstehung eines Strukturschadens zu verhindern. In aller Regel gelingt dies, so dass Patienten über Jahre gut zurecht kommen. Entscheidend ist der Erhalt des Bewegungsausmaßes im Ellenbogen. Operative Maßnahmen kommen hier nur selten und erst im späten Verlauf zur Anwendung. Im Fall des Tennisellenbogens ist die Abgrenzung zum Supinatorsyndrom und im Fall des Golferellenbogens die Abgrenzung zum Sulcus nervus ulnaris Syndrom wichtig.

Knochenbrüche der Hand und der Handwurzel

Optimalerweise erfolgt die operative Versorgung von geschlossenen Brüchen innerhalb von zehn Tagen. Nicht alle Brüche müssen operativ versorgt werden. Insbesondere bei Verletzungen bei Kindern kann nach korrekter Ausrichtung des Bruches ohne Operation oft konservativ in einer Schiene behandelt werden. Kleinere Knochenfragmente im Röntgen können meist knöchernen Bandverletzungen zugeordnet werden, die je nach Größe und Lokalisation meist ohne Operation gut ausheilen. Bestimmte Brüche an Fingern, der Mittelhand und der Handwurzel sind aber stets einer operativen Therapie zuzuführen, da sonst mit einem Fehlverheilen oder einer ausbleibenden Knochenheilung mit Beschwerden und Funktionseinschränkungen zu rechnen ist. Für die chirurgische Therapie bei Brüchen kommen unterschiedliche Strategien und Materialien zur Anwendung, wie z. B.  Drähte, Schrauben, Platten, äußere Verspanner, Drahtschlingen usw..  Auch Knochenersatzmaterialien können bei Bedarf zum Einsatz kommen. Wenn Brüche erst spät festgestellt werden oder im Rahmen eines konservativen Therapieversuches nicht abheilen, ist eine operative Therapie meist erforderlich. Je nach Versorgungsart ist nach der Operation manchmal eine mehrwöchige Schienenbehandlung angedacht. Die Versorgung erfolgt in aller Regel ambulant in Narkose oder Armbetäubung. Möglicherweise müssen blutverdünnende Medikamente kurzzeitig pausiert werden.

Skidaumen

Der Skidaumen meint die Verletzung eines stabilisierenden Seitenbandes des Daumengrundgelenks, welches häufig zum Beispiel beim Skifahren beim Sturz und Hebeln über den Skistock verletzt wird. Viele andere Unfallmechanismen sind allerdings ebenfalls denkbar. Am Daumen stellt diese Verletzung eine der häufigsten Verletzungen mit OP-Empfehlung dar. Das Band kann in sich oder am Knochen abreißen oder mit einem Knochenstück ausreißen. Hiervon hängt auch die operative Strategie ab. Nach der Operation erfolgt die mehrwöchige Ruhigstellung in einer Daumenschiene. Der Eingriff erfolgt ambulant in Vollnarkose oder regionaler Plexusanästhesie (Armbetäubung). Das Pausieren blutverdünnender Medikation ist in aller Regel nicht erforderlich.

Eingriffe bei Handgelenksschmerzen

Schmerzen am Handgelenk können viele Ursachen haben. Sie können Folgen,teils lange zurückliegender, oder frischer Verletzungen, Überlastungen, verschleißbedingt oder chronisch entzündlich, z.B. durch eine rheumatische Erkrankungen, sein. Erster Schritt in der Diagnostik ist neben der körperlichen Untersuchung die Röntgenbildgebung des Handgelenks. Hieraus ergeben sich dann oft weitere Fragestellungen, z.B. an die CT oder MRT. Nicht immer kann eine Ursache sicher bestimmt werden. Für bestimmte Fragestellungen kann eine Handgelenksspiegelung (Arthroskopie) weitere Klärung und/oder Beschwerdelinderung bringen.

Rheumachirurgie

Rheuma oder andere chronisch-entzündliche Gelenkerkrankungen wie Gicht können zur Zerstörung von Gelenken, gelenknahen Strukturen, Knochen, Bändern und Sehnen führen. Die Begleiterscheinungen sind oft Schmerzen, Schwellung, Fehlstellung, Instabilität und Funktionsverlust. Die moderne medikamentöse Therapie von Rheuma hat die Notwendigkeit von chirurgischen Eingriffen im Laufe der letzten Jahre deutlich reduziert. Sind jedoch bereits Folgezustände an den Händen eingetreten oder ist der Entzündungsprozess medikamentös nur unzureichend zu kontrollieren, kann eine Operation empfohlen werden. Das Spektrum reicht von der Entfernung entzündlicher Gelenkschleimhaut oder Sehnenscheiden bis zur Umstellung/Korrektur von Knochenachsen, Gelenkstabilisierung/Versteifung oder Sehnenreparatur. Rheumapatienten neigen zudem zu Nerven- und Sehnenengpasssyndromen sowie zu Rheumaknoten, die mechanisch und optisch störend sein können.


Ihre Gesundheit in besten Händen