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Willkommen in der Sektion Rheumatologie

Die Sektion Rheumatologie wird geleitet von Dr. med. Gabriele Mahn. Wir widmen uns der Diagnostik und der Therapie rheumatischer Krankheitsbilder. Es ist unser Ziel, Ihre Schmerzen zu lindern, Ihre Mobilität zu erhalten und zu fördern sowie Ihre Krankheit durch intensive Therapieangebote kontrollierbar zu machen und so Ihre Lebensqualität zu verbessern. Dazu ist eine sorgfältige und individuelle Planung und Vorbereitung der Behandlung unerlässlich.

Unter Rheuma versteht man Erkrankungen, die mit Schmerzen und Funktionseinschränkungen am Bewegungssystem einhergehen. Dabei können alle Altersstufen (auch Kinder und Jugendliche) betroffen sein. Die Rheumatologie ist eine medizinische Fachrichtung, die sich mit entzündlichen Erkrankungen (Autoimmunerkrankungen) des Bindegewebes, Bewegungsapparates (Gelenke, Muskel, Sehnen) oder/und Gefäße beschäftigt. Dabei können auch zusätzlich innere Organe (z.B. Lunge, Leber, Niere) beteiligt sein. Ursächlich hierfür ist ein Angriff des Immunsystems auf körpereigene Substanzen. Deutschlandweit sind Millionen Menschen an Rheuma erkrankt. Diese Erkrankung umfasst viele Krankheitsbilder und fühlt sich bei jedem*jeder Patienten*Patientin unterschiedlich an.

Unser Behandlungsspektrum umfasst die Diagnostik und Therapie folgender Krankheitsbilder:

Rheumatoide Arthritits (Polyarthritis)

Gelenkschmerzen mit oder ohne Gelenkschwellung, eingeschränkte Beweglichkeit am Morgen („Morgensteife“) sowie eventuell Leistungsminderung, Müdigkeit, Nachtschweiß und Fieber, bisweilen auch Gewichtsabnahme können die ersten Beschwerden einer Rheumatoiden Arthritis sein. Sie ist die häufigste rheumatische Erkrankung. Frauen sind ca. drei mal häufiger betroffen als Männer. Eine Ultraschalluntersuchung der Gelenke (Arthrosonographie) kann die Erkrankung schon früh nachweisen.

Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans)

Bei dieser rheumatischen Erkrankung kommt es zu einer Entzündung insbesondere der Wirbelsäule und der Kreuzdarmbeingelenke. Die Patienten*Patientinnen klagen über nächtliche Rückenschmerzen mit Erwachen, die sich unter Bewegung bessern, Morgensteifigkeit von über 30 Minuten und Gesäßschmerzen. Ohne Behandlung kommt es zu einer Verknöcherung und Versteifung der Wirbelsäule sowie der Kreuzdarmbeingelenke. 

Psoriasisarthritis (Schuppenflechtsarthritis)

Die Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine sehr häufige Hauterkrankung, die bis zu ca. 30% mit einer begleitenden Entzündung der Gelenke einhergeht. Dabei treten die schuppenden Hautveränderungen meist vor der Gelenkerkrankung auf. Besonders häufig ist die einseitige Gelenkentzündung am Bein (Knie bzw. Sprunggelenk), des Weiteren können aber auch die kleinen Gelenke der Hände und Füße (sogenannte Wurstfinger / Zehe) betroffen sein.

Reaktive Arthritis

Eine reaktive Arthritis tritt mehrere Tage bis Wochen nach einer Infektion insbesondere der Harnwege oder des Gastrointestinaltraktes auf. Unterschiedliche Erreger sorgen über eine Immunreaktion für Gelenkentzündungen, meist im Bereich der unteren Extremitäten, wobei häufig nur ein Gelenk betroffen ist. Zusätzlich kann auch eine Beteiligung der Wirbelsäule und Sehnen vorliegen. Des Weiteren kommen sehr häufig auch Augenentzündungen vor, weshalb sich der*die Patient*in oft zunächst beim Augenarzt vorstellt.

Sarkoidose

Es wird unterschieden in eine akute und chronische Sarkoidose. Die akute Sarkoidose, auch Löfgren-Syndrom genannt, mit der klassischen Trias Gelenkentzündung (meist symmetrisch beide Sprunggelenke), Lungenbeteiligung und knötchenförmige Veränderungen der Haut (Erythema nodosum) hat in der Regel eine gute Prognose. Bei der chronischen Sarkoidose, die meist schwer verläuft, sind mehrere unterschiedliche Organe wie Lunge, Herz, Nervensystem, Augen, Leber und nicht selten auch die Muskulatur betroffen. Eine Beteiligung der Gelenke fällt durch eine asymmetrische Entzündung auf. Oft treten violett-rötliche Hautveränderungen im Bereich der Nasenspitze, Ohren und Wange auf (Lupus Pernio).

Kollagenosen und Vaskulitiden

Hierbei handelt es sich um systemische Autoimmunerkrankungen, bei denen gehäuft rheumatologische Symptome an den inneren Organen mit Nachweis von verschiedenen Immunphänomenen auftreten. Hierzu gehören u.a.:

Systemischer Lupus Erythematodes (SLE)

Der SLE ist eine Autoimmunerkrankung, die vor allem Frauen jüngeren Alters betrifft. Häufig wird ein sogenanntes Schmetterlingserythem (Gesichtsröte) nach Sonnenexposition beobachtet. Es zeigt sich ein sehr variabler Verlauf, häufig gibt es sogenannte Frühsymptome mit Haarausfall (Alopezie), Fatigue-Symptomatik (Müdigkeit), Arthritis (Gelenkentzündung) sowie Muskelbeschwerden (Myalgien). In schweren Fällen zeigen sich schwere Organbeteiligungen mit Nierenveränderung, Nervenentzündung (Hirnnerven als auch peripheres Nervensystem), Herz- und Lungenbeteiligung sowie Blutveränderungen. Eine Schwangerschaft bei SLE-Patientinetinnen kann möglicherweise Komplikationen, sowohl für die Mutter als auch für das Kind, bedeuten. 

Sjögren-Syndrom

Das Sjögren-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der Immunzellen die Tränen- und Speicheldrüsen angreifen und zu weiteren entzündlichen Veränderungen an inneren Organen und am zentralen Nervensystem führen können. Die charakteristischen Symptome sind trockene Augen und eine oft sehr ausgeprägte Mundtrockenheit. Die Erkrankung beginnt gewöhnlich ab dem 50. Lebensjahr und kommt bei Frauen wesentlich häufiger vor als bei Männern.

Systemische Sklerose (Sklerodermie)

Sklerodermie bedeutet wörtlich „harte Haut“. Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung, die mit einer Verhärtung des Bindegewebes der Haut und der inneren Organe (besonders des Verdauungstraktes der Lunge, des Herzens und der Nieren) einhergeht. Ein häufiges Kardinalsymptom, das lange vor Ausbruch der Erkrankung auftritt, ist das sogenannte „Raynaudsyndrom“  - ein Erblassen der Finger oder Zehen aufgrund von krampfartigen Verengungen der Blutgefäße bei Kälte oder Stress.

Dermatomyositis / Polymyositis

Leitsymptom dieser Erkrankungen ist eine symmetrische Muskelschwäche der Schulter- und Beckengürtelmuskulatur, die durch eine autoimmune Entzündung der Skelettmuskulatur bedingt ist. Bei der Dermatomyositis finden sich zudem typische Hautveränderungen. Diagnostisch ist oftmals eine Muskelbiopsie notwendig.  

Polymyalgia rheumatica

Hierbei handelt es sich um eine stark entzündliche Erkrankung, die mit muskelkaterartigen Beschwerden des Schulter- und Beckengürtels einhergehen. Sie kommt im höheren Lebensalter vor und kann zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen. Oftmals geht sie mit einer Gefäßentzündung der Schläfenarterie einher, was im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. Eine rasche Ultraschalluntersuchung der Arterien kann die Diagnose sichern. 

Granulomatose mit Polyangitis (früher Morbus Wegener)

Bei dieser Erkrankung tritt eine Entzündung der kleinen und mittelgroßen Gefäße (Vaskulitis) mit knotenartiger Gewebeneubildung, sogenannter Granulombildung, auf. Betroffen sind inbesondere die Atemwege (Nasennebenhöhlen und Lunge) sowie sehr häufig auch die Nieren; auch diese Erkrankung geht oftmals mit Gelenkbeschwerden einher. Die Diagnose wird durch entsprechende Antikörpernachweise im Blut und Gewebeproben gestellt. Eine rasche Therapieeinleitung ist notwendig.

Churg-Strauss-Syndrom

Bei dem Churg-Strauss-Syndrom kommt es zu einer schweren Entzündung kleiner Gefäße (Vaskulitis). Erstsymptome sind ein Asthmaleiden und ein allergischer Schnupfen, welche mehrere Jahre dem Ausbruch der Erkrankung vorausgehen. Später können Haut-, Lungen-, Herz-, Nerven-und Gelenkbeteiligungen auftreten. Es handelt sich um ein sehr selten vorkommendes Krankheitsbild, Frauen sind häufiger betroffen. Das Lebensalter beträgt bei Erstauftreten durchschnittlich 40 Jahre.


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